Haushalt & Garten

Was tun bei Hausstaubmilben?

Das große Niesen: Hausstaubmilben im Bett

Was tun bei Hausstaubmilben? Infos für Allergiker. Nach Schätzungen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes leiden vier- bis fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Hausstaubmilben Allergie. 80% aller Kinder mit Asthma reagieren im Allergietest auf Milben. Allerdings sind es nicht die Tiere selbst, die Allergie auslösen, sondern ihre Kotbällchen. Im Laufe ihres Lebens sondert eine Hausstaubmilbe das 200fache ihres Körpergewichtes an Exkrementen ab. Diese verursachen z.B. Dauerschnupfen, Bindehautentzündungen oder gar Asthma.

Hausstaubmilben
Hausstaubmilbe

Hausstaubmilben werden zu den Spinnentieren gezählt. Sie leben in Polstermöbeln, Stofftieren und Teppichböden, aber auch in unseren Betten. Dort herrscht genau das Klima, das den winzigen, weniger als 1 mm großen Tierchen am meisten zusagt. Es ist warm und feucht.  Zudem ist der „Tisch“ mit ihrer Lieblingsspeise, den menschlichen Hautschuppen, immer reichhaltig gedeckt. 1 Gramm Schuppen reicht als Tagesration für 1 Millionen Milben aus. Und genau diese Menge verlieren wir pro Tag. In einem einzigen Gramm Staub leben bis zu 10.000 Milben.
Die Milben leben mit bestimmten Pilzarten zusammen, die z.B. fettige Hautschuppen vorverdauen. Diese bilde dabei die Vitamine, die die Milben benötigen. Lohn der Mühe: die Pilze finden ihrerseits im Darm der Milben ideale Lebensbedingungen vor. Hausstaubmilben werden etwa drei Monate alt. Alle drei Wochen schlüpft eine neue Generation.

Schutz gegen Milben

Niemöl-Fluid
Niemöl-Fluid

Wer empfindlich oder sogar allergisch auf die Ausscheidungen der Hausstaubmilben reagiert, sollte das beim Kauf seiner Matratze und des übrigen Bettzeugs berücksichtigen. Deshalb empfiehlt sich für Allergiker auf jeden Fall ein milbendichter Matratzenbezug (sog. Encasing). Überzüge, die für Milben und ihren Kot undurchlässig sind, gibt es im Fachhandel auch für Bettdecken und Kissen. Trotzdem sollten sämtliche Bettbezüge regelmäßig bei mind. 60°C gewaschen werden. Bettwaren, die nicht höher als 30° C gewaschen werden können, im letzten Spülgang mit Niemöl-Fluid spülen.

Bester Schutz vor Milben sind kühle und dabei möglichst trockene Räume. Mit einer Raumtemperatur von nicht mehr als 18°C und einer Luftfeuchtigkeit unterhalb von 50 % kann die Milbenzahl daher deutlich dezimiert werden. Der Grund dafür ist zum einen, dass Milben in trockener Luft regelrecht verdörren. Vor allem aber gedeihen die Schimmelpilze, die die Milben für die optimale Verwertung ihrer Nahrung brauchen, nicht in trockenem Klima. Wer es genau wissen will, sollte einen Luftfeuchtigkeitsmesser im Schlafzimmer anbringen. Regelmäßiges Lüften trägt dazu bei, ein solches trockenes Schlafzimmerklima zu erhalten, denn dadurch wird die meist feuchte Innenraumluft nach außen transportiert.

Hilfe durch Niem: mit Niem gegen Hausstaubmilben

Man kann den Milben auch mit Niemöl bzw. dem daraus hergestellten Niemöl-Fluid zu Leibe rücken. Das Öl wird aus den Samen des tropischen Niembaums hergestellt. Es wirkt gegen unterschiedliche Schädlinge, unter anderem gegen die Hausstaubmilbe.

Zum einen hält sie das Niem durch seinen Geruch fern, zum anderen werden die Tiere in ihrer Entwicklung gebremst. Sie wachsen dann nicht mehr richtig. Sie werden unfruchtbar und außerdem schlüpfen sie nicht mehr aus. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz eines Niemsprays den Milbenbefall verhinderte, bzw. bereits vorhandene Milben abtötete. Nach vier Wochen konnten selbst in älteren Matratzen keine lebenden Milben mehr nachgewiesen werden.
Sie können sich einen solch natürlichen Milbenschutz selber herstellen und dann auf Matratze, Bettdecke oder Kissen aufsprühen. Wenn Sie ältere Matratzen, Decken, Sofas, Teppiche etc. behandeln, die voraussichtlich bereits besiedelt sind, sollten Sie diese vor der Behandlung wenn möglich waschen bzw. nach dem Einsprühen mehrmals sehr gründlich saugen oder ausklopfen. Dadurch entfernen Sie tote Tiere und den Milbenkot (soweit möglich).

Rezepte mit Niem

Niemspray

10 ml Niemöl-Fluid
10 Tr. ätherisches Lavendelöl
70 ml Kosmetisches Basiswasser

Mischen Sie Niemöl-Fluid und Lavendelöl und geben Sie dann das Kosmetische Basiswasser hinzu. Sie können die Hälfte des Kosmetischen Basiswassers auch durch Wasser ersetzen. Dann müssen Sie die Matratze allerdings nach der Behandlung einige Stunden austrocknen lassen. Die angegebene Menge reicht etwa für zwei einzelne Matratzen oder ein Doppelbett aus. Am besten sprühen Sie damit Ihre Matratze gleich ein, nachdem Sie sie gekauft haben. Denn wenn die Matratze bereits befallen ist, dann werden durch das Spray zwar die Milben getötet. Der Kot jedoch, gegen den wir eigentlich allergisch sind, bleibt natürlich drin, zumindest eine Zeit lang.
Bei unserem Kosmetischen Basiswasser handelt es sich um hochprozentigen kosmetischen Alkohol.

zum Niemölfluid >>

Beim Niemöl-Fluid sind die Niemöltröpfchen in Lecithinkapseln verpackt. Dies bewirkt unter anderem, dass sich das Fluid – anders als das reine Öl – gut mit Wasser und Alkohol mischen lässt. Außerdem riecht es nicht so streng wie das kalt gepresste Niemöl. Niemöl-Fluid ist auf Grund der aufwendigen Herstellung teurer als Niemöl. Für diese Art der Anwendung ist es aber wesentlich besser geeignet.

Niemölspülung für Kissen & Co.
10 ml Niemöl-Fluid
60 ml Feinwaschmittel

Daunenkissen und waschbare Bettwaren mit Vliesfüllungen aus Naturmaterialien können Sie in der Waschmaschine gegen lästige Staubmilben „imprägnieren“. Geben Sie das Niemöl-Fluid in das Weichspülerfach der Waschmaschine. Unser Feinwaschmittel kommt ins Fach für den Hauptwaschgang. Waschen Sie die Bettwaren, z.B. Daunenkissen, im Wollwaschgang bei höchstens 30°C. Sollte Ihre Bettdecke nicht in die Waschmaschine passen, können Sie sie natürlich auch in der Badewanne waschen. Dann sollten Sie das Niemöl-Fluid beim letzten Spülgang ins Wasser geben.
Übrigens: Auch die heißgeliebten Plüschtiere Ihrer Kinder können Sie mit unserer Niemspülung „milbenfrei“ machen.

Tipps für Hausstaub Allergiker

  • kein Teppichboden und keine Vorhänge im Schlafzimmer. Geeignet sind Holzfußböden, Vinyl oder Linoleum Bodenbeläge. Diese kann man feucht und gründlich reinigen.
  • möglichst wenig heizen (18-20° C) und häufig lüften, um die Luftfeuchtigkeit möglichst gering zu halten (40-50%). Keine Klimaanlage oder Luftbefeuchter einsetzen. Milben werden bei niedriger Luftfeuchtigkeit zwar inaktiv, sterben aber nicht ab. Bei einem Anstieg werden sie wieder aktiv.
  • Kleidung und Bücher in geschlossenen Schränken aufbewahren.
  • Matratzen mit einem speziellen Überzug versehen, der keine Milben und Staub durchlässt.* Im Fachhandel gibt es spezielle Matratzen und Bettzeug für Allergiker. Matratzen einmal jährlich reinigen.
  • Bettwäsche und Matratzen regelmäßig lüften und in die Sonne legen. Die UV-Strahlung tötet Milben in einem gewissen Rahmen ab.
  • Bettwäsche mindestens einmal wöchentlich wechseln und mit 60°C waschen
  • keine Tiere und Pflanzen im Schlafbereich
  • um die Innenraum Allergene zu reduzieren, Luftreiniger mit Filtern einsetzen
  • Kuscheltiere der Kinder häufig waschen, besser ein zweites anschaffen und eins immer im Tiefkühlschrank, mindestens eine Woche, aufbewahren
  • Polstermöbel durch Ledergarnituren ersetzen
  • Staubsauger mit speziellen Feinstaub- oder Wasserfiltern einsetzen
  • Produkte auf Niemölbasis einsetzen

*Informationen zu Matratzenbezügen:

http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Allergikerbezuege-fuer-Matratzen-Milben-muerbe-machen-1085499-2085499/