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Antibiotika oder der Sündenfall der konventionellen Medizin

Die Resultate des wissenschaftlichen Reduktionismus umgeben uns, wohin wir blicken. Dies findet seinen deutlichsten Ausdruck in den selbst von konventionellen Ärzten offen diskutierten Folgeerscheinungen des Antibiotikagebrauchs, vor allem im Baby- und Kindesalter. Allgemein sind die negativen Begleiterscheinungen mittlerweile bekannt. Die typische Stimmung lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Antibiotika nur, wenn es absolut sein muss.

In die Praxis übertragen heißt das jedoch, dass einige seltene Fälle, in denen der Antibiotikagebrauch durchaus lebensrettend ist, dazu dienen, eine Behandlungsmethode zu verkaufen, die in der Regel unsachgemäß ist und unsere Gesundheit schädigt. „Wenn es absolut sein muss“ impliziert, dass die Einnahme von Antibiotika eigentlich die effektivste Behandlung ist. Genau dies ist aber, wie viele Veröffentlichungen (auch und gerade von Medizinern) zu diesem Thema belegen, nicht richtig. Auch weil sie – zu früh und zu oft eingesetzt – die Wirksamkeit des Immunsystems unseres Körpers schwächen.

Antibiotika wurden nach spektakulären Erfolgen bei der Behandlung von Infektionskrankheiten während des letzten Weltkrieges und während der fortschrittsgläubigen fünfziger Jahre äußerst populär. Natürlich unternimmt die Pharmaindustrie alles, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Tatsächlich aber werden sie nach wie vor, allen Mahnungen zum Trotz, in einer nicht zu verantwortenden Weise überverordnet, z.B. auch bei Viruserkrankungen, bei denen sie unwirksam sind.

Welche Probleme gibt es beim Einsatz von Antibiotika?

Ein unvollständiger Katalog ernsthafter Probleme, die durch Antibiotika verursacht werden, liest sich wie folgt. (Michael A. Schmidt, London H.Smith, Keith W. Sehnert:  Beyond Antibiotics, Berkeley Kalifornien 1993)

  1. Antibiotika sollen helfen, Infektionen abzuwehren. Sie sind aber ursächlich verantwortlich für das Aufkommen chronischer Infektionen, unter anderem weil sie widerstandsfähige (resistente) Keime erzeugen
  2. Das Auftreten bzw. das Heranzüchten von antibiotikaresistenten Bakterien hat schon längst krisenhafte Ausmaße überschritten. Man kann es nur noch als Katastrophe bezeichnen, da es zur Anwendung immer noch stärkerer, mit noch mehr Nebenwirkungen behafteter Medikamente führt.
  3. Viele Bakterien, die Infektionen der Luftwege, der Haut, der Blase und des Dickdarms verursachen, sind heute offensichtlich resistent gegenüber allen älteren Antibiotika
  4. Durch die wahllose Eliminierung auch der nützlichen Bakterien wird oft opportunistischen Organismen wie z.B. Candida albicans, einem weit verbreiteten Hefepilz, breitester Raum zur ungezügelten Vermehrung eingeräumt. Vermehrt auftretende Stoffwechselprodukte von Candida albicans hindern das Immunsystem daran, einwandfrei zu funktionieren.
  5. Die durch Antibiotika bewirkte Unterdrückung der Immunantwort erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wiederholungsinfekten drastisch, verglichen mit den Fällen, die ohne behandelt wurden.
  6. Antibiotikagebrauch bei Kleinkindern von der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren kann zum Auftreten von Asthma ab dem sechsten Lebensjahr führen.
  7. Beim Lesen der einschlägigen Literatur kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass der hemmungslose Gebrauch ursächlich für die Entwicklung von vielen Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist. Ein Beispiel von vielen ist das Chronische Müdigkeitssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom): Bis zu 80 Prozent der hier betroffenen Patienten weisen eine Vorgeschichte mit wiederholtem Antibiotikagebrauch auf. (D.S. Baumann, H. E. Hagglund: Polysystem Chronic Complain, Journal of Advanced Medicine, 4(1) 1991

Aus: Neue Aromatheraphie, Kurt Schnaubelt, Herausgegeben von Jean Pütz 1995

Antibiotika 2015

„Die weltweite Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen muss dringend gestoppt werden. Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, droht uns ein Rückfall gleichsam ins Vor-Penicillin Zeitalter. Das hätte dramatische Folgen“, warnt Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).

Daher will die Bundesregierung resistente Keime effizienter bekämpfen, denn immer mehr Menschen sterben infolge von Infektionen, gegen die bekannte Antibiotika nichts ausrichten können.

„Da geht es um klare Regeln für den Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin, aber auch im Bereich der Tiermedizin. Da geht es um die Forschung nach neuen Antibiotika, nach alternativen Therapien, nach guter Diagnostik, um nur dann, wenn erforderlich, die richtigen Antibiotika einzusetzen“, erläutert der Gesundheitsminister.

„Es ist ein ungleicher Kampf zwischen Mensch und Mikrobe“, sagt Stefan Kaufmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Die Zahl vieler Bakterien verdoppele sich alle 20 bis 30 Minuten. So können sie Milliarden Nachkommen pro Tag produzieren. Auch wenn ein Antibiotikum die Mehrheit tötet, seien die Chancen groß, dass eine Variante dem Angriff ausweichen kann und überlebt. Evolution im Schnelldurchlauf. Gleichzeitig wurden seit etwa 30 Jahren keine neuen Antibiotika Klassen entdeckt.“

2019

Das Bundesgesundheitsministerum informiert zu Antibiotika Resistenzen.