Essen & GesundheitKosmetik selber machen

Avocado – die Frucht der 1000 Möglichkeiten

Avocadoöl, Avocado
Avocadoöl

Noch vor 30 Jahren war die Avocado ein Luxusartikel. Heute jedoch findet man sie in jedem Supermarkt.

Ihre ursprüngliche Heimat sind die feuchtwarmen tropischen Regenwälder Zentralamerikas. Heute hingegen wird sie in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut.

Die recht anspruchslosen Bäume, die allerdings viel Wasser brauchen, werden in der Natur bis zu 20 m hoch. Um die Ernte zu erleichtern, werden sie auf Avocado Plantagen jedoch meist viel kleiner gehalten. Ab dem vierten Jahr tragen die Bäume Früchte. Diese werden dann von Hand mit speziellen Messern abgeschnitten. Solange sie am Baum hängen, verderben sie nicht. Darum können die Früchte nach der eigentlichen Erntezeit noch monatelang hängen bleiben. Erst nach dem Pflücken reifen sie vollständig aus.

Verschiedene Sorten

Die Avocados (Persea) gehören zu den Lorbeergewächsen. Alle heutigen Zuchtarten stammen von den beiden Wildarten Persea americana und persea nubigena ab. Sie kommen im mittelamerikanischen Raum vor. Man unterscheidet dabei drei Hauptsorten:
Persea americana: Sie blüht im Frühjahr und reift im Sommer des gleichen Jahres. Die Früchte sind groß und bis zu 400-900 g schwer. Sie haben eine dunkelgrüne, glatte und dünne Schale. Bei Reife verfärbt sie sich dann gelb-grün bis rötlich. Das wässrige Fruchtfleisch hat einen niedrigen Ölgehalt.
Persea guatemalensi: Sie blüht im Frühjahr. Allerdings reift sie erst im Sommer des folgenden Jahres. Die rundlichen Früchte haben eine dicke, harte und warzige Haut.
Persea drymifolia: Die kleinen Früchte sind für den Handel weniger interessant. Man setzt sie überwiegend für die Zucht ein.

AvocadoDie bei uns bekanntesten sind die kugelförmige „Reed“ und die mattgrüne, birnenförmige „Fuerte“. Ferner die leuchtend grüne und glatte „Ettinger“. Sie wird auch in Spanien angebaut wird und ist kältefest. Außerdem auch die ovale „Bacon“. Die geschmacklich aromatischste mit dem feinsten Nussaroma ist die runzelige, schwarzhäutige „Hass“. Diese findet man immer häufiger im Supermarkt.

Die Avocado ist kein Gemüse. Sondern sie ist eine Frucht, eigentlich eine Beere. Verglichen mit anderen Früchten hat sie einen relativ hohen Fett- und Kaloriengehalt. Das leicht verdauliche Öl enthält viele wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Diese wirken präventiv gegen Arteriosklerose und andere altersbedingte Krankheiten. Sie ist besonders reich an Kalium, Kalzium, Eisen, den Vitaminen B und E sowie den Antioxidantien Lutein und Glutathion. Avocados enthalten weder Zucker noch Stärke.

Zusammensetzung der Avocado

100 g Avocado enthalten ca.:

  • 221 kcal / 932 kJ
  • 88 g Wasser
  • 1,9 g Eiweiß
  • 23 g Fett (davon 16,62 g einfach ungesättigte Fettsäuren)
  • 0,4 g Kohlenhydrate
  • 3,3 g Ballaststoffe
  • 709 mg essentielle Aminosäuren (wie Glutamin, Asparagin, Alanin, Lysin u. Leucin)
  • 1,4 g Mineralien, u.a. Kalium, Magnesium, Eisen, Natrium,
    Vitamine: B1, B2, und B6, C und E.
  • Folsäure, Nicotinamid, Biotin, Panthotensäure

In den Geschäften erhält man jetzt immer öfter vorgereifte Früchte. Unreife Früchte kann man aber problemlos zu Hause nachreifen lassen, sofern man sie nicht sofort verzehren möchte. Man wickelt sie dann einfach in Zeitungspapier. Noch schneller geht es allerdings, wenn man eine Banane mit einwickelt. Sie erkennen die Reife einer Avocado daran, dass das Fruchtfleisch auf leichten Druck nachgibt. Avocados nicht in die Sonne legen. Sie werden dann bitter.
Mit Zitronensaft püriertes Fruchtfleisch hält sich tiefgekühlt ca. zwei Monate.
Nachdem man die Avocado geschält und zerteilt hat, sofort mit Zitronen- oder Limettensaft beträufeln. Hierdurch verliert das Fruchtfleisch nicht seine schöne grüne Farbe. Damit die Farbe länger hält, anschließend den Kern mit einlegen. Die in ihm enthaltenen Enzyme bremsen die Oxidation. Erst vor dem Verzehr wieder heraus nehmen.

Avocados in der Küche

Avocado mit Gemüse
Avocado mit Gemüse

Durch den nussartigen, sehr milden Geschmack passt die Avocado zu vielen Zutaten. Von würzig bis pikant, von süß bis sauer. Starkes Erhitzen lässt die Frucht bitter werden. Daher sollte sie zu heißen Suppen oder Saucen erst zum Schluss zugefügt werden.
Die einfachste Art der Zubereitung ist das Fruchtfleisch auf frisches Brot zu streichen. Dann mit Pfeffer und Salz sowie je nach Geschmack mit Chili und Limettensaft würzen.

Avocadoöl, ein wertvolles Kosmetiköl

Aus vollreifen Avocados wird das für die Kosmetik wertvolle Avocadoöl gewonnen. Aufgrund seines Gehaltes an wertvollen Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren wie Palmitin-, Linol- und Linolensäure macht es die Haut geschmeidig. Es führt trockener Haut die notwendige Feuchtigkeit zu. Dem Öl wird außerdem eine positive Wirkung bei sonnenbedingten Hautproblemen zugeschrieben.

Das kaltgepresste Avocadoöl ist ein leicht grünliches Öl mit einen typischen, leicht nussigen Eigengeruch. Es hat einen außergewöhnlich hohen Anteil an unverseifbaren Bestandteilen wie Phytosterinen, Squalan und den Vitaminen A, E und D. Dadurch verbindet sich das Öl gut mit dem natürlichem Lipidfilm der Haut. Es stärkt die Barriere Eigenschaften der Haut, erhöht die Kollagen-Synthese und beschleunigt Wundheilungsprozesse.  Es zieht sehr gut ein. Durch seinen „Gleitschienen-Effekt“ werden Inhalts- und Wirkstoffe schnell aufgenommen.

zu den Kosmetikrezepten mit Avocadoöl >>   zum Avocadoöl >>