Frühjahrsmüdigkeit
Im Frühling stellt sich unser Körper vom Winter- wieder auf Sommerbetrieb um. Es dauert eine Weile, bis sich der gesamte Hormonhaushalt an die neuen geänderten Lichtverhältnisse angepasst hat. Auf diese Belastungen reagiert der Körper mit Müdigkeit, die typische Frühjahrsmüdigkeit. Das oft launische Aprilwetter erleichtert die Situation kaum. Es verlangt von unseren Gefäßen, die sich bei Wärme zu weiten, bei kühlen Temperaturen aber sich zu verengen, eine ständige Anpassung. Erfolgt sie nicht schnell genug, spielt der Kreislauf verrückt, Schwindel und Schwäche sind die Folge.
Sauerstoff Mangel
In den Wintermonaten haben wir viel Zeit in geschlossenen Räumen verbracht und unser Körper hat wenig Sauerstoff bekommen. Die Unterversorgung mit Sauerstoff verlangsamt jedoch die Funktionen der Organe. Die Folge sind Kreislaufstörungen, Leistungsabfall und Kopfschmerzen. Bereits ein kurzer Spaziergang am Tag reicht aus, um den Körper mit genug Licht und Sauerstoff zu versorgen und Ihre Stimmung aufzuhellen.
Die Macht der Hormone
Hormone steuern alle wichtigen körperlichen Prozesse. Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger und das Licht intensiver werden, arbeiten Schilddrüse, Zirbeldrüse und Nebennierenrinde auf Hochtouren. Sie produzieren mehr und schneller Hormone. Hiervon angekurbelt macht der Körper Frühjahrsputz von innen, bildet vermehrt neue Zellen und stärkt die vom Winter geschwächte Abwehr. Kinder und Jugendliche zum Beispiel wachsen in dieser Zeit schneller.
Durch die dunklen Wintermonate sind die Reserven des Glückshormons Serotonin erschöpft, denn dessen Produktion hängt vom Tageslicht ab. Daher kann sich das Schlafhormon Melatonin besonders gut entfalten. Hier hilft nur viel Bewegung an der frischen Frühlingsluft, möglichst bei hellem Tageslicht. Unser Kreislauf kommt so wieder in Schwung,. Dadurch beschleunigt sich die Umstellung.
Auch richtiges Essen kann den Serotonin Spiegel anheben. Zwar enthält eiweißreiche Kost wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte viel Tryptophan, sie blockiert jedoch über andere Eiweißbausteine den Transport des Tryptophans ins Gehirn. Als Folge sinkt der Serotonin Spiegel sogar ab. Hier hilft kohlenhydratreiche Kost, denn erst die Kohlenhydrate aus der Nahrung schaffen die Voraussetzung für einen optimalen Transport des Tryptophans in das Gehirn. Damit das Serotonin dahin kommt, wo es die gute Laune auslöst, muss der Blutzuckerspiegel erhöht sein. Das geht nur, wenn wir auch Kohlenhydrate essen. Tanken Sie Glückshormone, indem Sie eine mäßige Eiweißaufnahme durch Geflügel, Fisch und Milchprodukten mit Kohlenhydraten wie Kartoffeln, Nudeln, Getreideprodukten, Obst, Nüssen und Gemüse kombinieren. Auch körperliche Bewegung stimuliert die Bildung von Serotonin, Endorphinen und anderen Hormonen, welche die Stimmung direkt oder indirekt positiv beeinflussen.
Vitamine
Im vergangenen Winter lief unsere körpereigene Abwehr auf Hochtouren, jetzt sind die Vitaminspeicher leer. Daher ist zu Beginn des Frühlings die Gefahr, an einer Erkältungskrankheit zu erkranken, besonders hoch.
Jetzt müssen unsere Vitamin- und Mineralspeicher möglichst schnell wieder befüllt werden. Alles, was frisch auf dem Markt angeboten wird, ist voller Vitalstoffe. Der erste zarte Spinat, Spargel, grünes Gemüse oder frische Kräuter schmecken jetzt besonders lecker und füllen unsere Vitaminspeicher wieder auf. Die letzten Winterfrüchte, wie Zitrusfrüchte, aber auch die neuen Frühlingsfrüchte, wie Erdbeeren, unterstützen durch reichlich Vitamin C unseren Stoffwechsel.
Erdbeeren sind die reinsten Vitaminbomben, denn in ihnen steckt mehr Vitamin C als in Zitronen oder Orangen. Schon eine kleine Portion, etwa 150 – 200 Gramm, deckt den täglichen Vitaminbedarf eines Erwachsenen. Mit nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm sind sie die idealen Fitmacher. Die süßen Früchte haben noch mehr zu bieten. Ihr hoher Eisengehalt stärkt die Abwehr, der rote Pflanzensaft Kämpferol hemmt bestimmte Enzyme, die an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Kämpferol ist ein natürliches Flavonoid, das zusammen mit Anthocyan die rote Farbe bestimmt. Der Farbstoff Anthocyan wirkt antibakteriell und schützt die Frucht vor Krankheit. Außerdem haben Wissenschaftler in den Erdbeeren weitere Flavonoide gefunden, die nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen Schadstoffe, die aus der Umwelt in den Körper gelangen binden können. So machen sie diese unschädlich. In den winzigen Kernen ist außerdem noch Zink enthalten. Es fördert unter anderem die Lust von Mann und Frau.
Mehr Power durch Trinken
Mit mindestens zwei Litern Wasser am Tag kommen der Stoffwechsel und der Abtransport von Giftstoffen in Schwung. Fruchtschorlen ohne Zuckerzusatz sind besonders gut geeignet, denn sie sind kalorienarm.
Bewegung
Das preiswerteste Rezept gegen Frühjahrsmüdigkeit ist Bewegung, möglichst draußen an der frischen Luft. Nur wer sich aufrafft und körperlich aktiv wird, kann das Frühlingstief überwinden. Also gehen Sie so oft wie möglich an die frische Luft und genießen Sie jeden Sonnenstrahl. Regen Sie den Stoffwechsel mit viel frischem Obst und Gemüse an und füttern Ihre Glückshormone mit der richtigen Nahrung, so hat die Frühjahrsmüdigkeit keine Chance.