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Lebermoosextrakt, natürlicher Schutz für Ihre Pflanzen

Lebermoosextrakt, Pflanzenstärkungsmittel
Lebermoosextrakt

Das Pflanzenstärkungsmittel Lebermoosextrakt ist ein Naturprodukt, das schnell abbaubar ist. Im Gegensatz zu Pilzbekämpfungsmitteln wie z.B. Kupferbrühe verbleiben im Boden zudem keine Rückstände. Auch sind auch keinerlei Nebenwirkungen bekannt. Die Hobbythek empfiehlt es daher vorbeugend gegen Pilze und Bakterien.

Der Gesamtextrakt von Moosen enthält einen „Cocktail“ der verschiedensten chemischen Verbindungen. Deshalb spielen besonders synergistische Effekte dieser Wirkstoffkombination eine Rolle. Im Gegensatz dazu wirken einzeln isolierte Wirkstoffe nur gegen bestimmte Schaderreger. Die Wirkung solcher Isolate ist zudem nicht so effektiv.

Hobbytipp 318, LebermoosextraktSchon 2001 berichtete Jean Pütz in dem Hobbytipp Nr. 318: Pflanzen schützen ohne Gift über die Eigenschaften von Moosen und die Wirkung von Lebermoosextrakt.

Herstellung und Herkunft

Lebermoosextrakt wird nach Verfahrensweisen hergestellt, die die Universität Bonn entwickelt hat, um eine optimale Wirksamkeit sicherzustellen. Dafür entnimmt man das Pflanzenmaterial umweltverträglich aus der Natur. Es handelt sich dabei um eine Art, die nicht Naturschutzgesetzen unterliegt. Somit ist es eine nachwachsende Ressource. Die Entnahme schadet nicht dem Bestand.

Die Wirkstoffe des Lebermoosextrakts sind in 70% Alkohol gelöst. Dadurch wird eine stärkere Ausbeute erreicht. Die Wirkungsweise des Lebermoosextrakts wird laufend durch das Institut für Mikrobiologie der Universität Bonn getestet.

Pflanzenstärkungsmittel: Lebermoos

Waldboden mit Moos, Herkunft des Lebermossextrakts
Waldboden mit Moos, Herkunft des Lebermossextrakts

Moose gibt es bereits seit 35 Millionen Jahren. Im Laufe der Evolution haben sie Abwehrstoffe entwickelt. Diese wirken gegen Schimmelpilze und Bakterien. Sie schützen aber auch vor Fraßschädlingen, wie z.B. vor Schnecken.

Man vermutete, dass die Abwehrstoffe, die Moose schützen, auch für andere Pflanzen interessant sein könnten. Zu dieser Erkenntnis kam man schon vor 20-30 Jahren. Schließlich bestätigen auch neuere Untersuchungen die Ergebnisse von damals.  Zum Beispiel die Untersuchungen von Jan Peter Frahm und Klaus Kirchhoff am botanischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Studie mit Lebermoosextrakt bei Nacktschnecken

Nacktschnecke
Nacktschnecke

In ihrer Arbeit „Antifeeding effects of bryophyte extracts from Neckera crispa and Porella obtusata against the slug Arion lusitanicus“ (Fraßhemmende Wirkungen von Moosextrakten aus Neckera crispa und Porella obtusata auf die Nacktschnecke Arion lusitanicus) haben sie zwei Moosarten auf ihre Wirkung gegen Nacktschnecken untersucht.

Für den Versuch wurden vom Laubmoos Neckera crispa und dem Lebermoos Porella obtusata zuerst jeweils alkoholische und wässrige Auszüge hergestellt. Die Moose zerkleinerte man. Danach bewahrte man sie 24 Stunden in Alkohol bzw. Wasser auf. Anschließend wurde die Lösung filtriert. Dann verdünnte man sie mit destilliertem Wasser auf 5%, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Moose.

Für die Tests setzte man jeweils 5 der gefürchteten Spanischen Wegschnecken über Nacht Blätter von Eisbergsalat vor. Die Blätter besprühte man einmal mit Moosextrakt und einmal nur mit Alkohol bzw. Wasser. Am nächsten Morgen untersuchte man dann, wieviel die Schnecken von dem Salat vertilgt hatten.

Bereits in Vorversuchen stellte man fest, dass die wässrige Lösung aus Neckera crispavon wenig bis gar keine fraßhemmende Wirkungen hatten. Bei den alkoholischen Auszügen war das Lebermoos etwa zehnmal so wirksam gegen Schneckenfraß wie das Laubmoos. Selbst bei einer Konzentration von nur 0,25% entsprechend 2,5 Gramm Moos auf einen Liter Flüssigkeit mieden die Schnecken die mit dem Lebermoosextrakt behandelten Blätter.
Quelle: Cryptogamie Bryologie | 2002, 23 (3) | S. 271-275 |
© Elsevier Verlag

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Wie setzten Sie das Pflanzenstärkungsmittel Lebermoosextrakt erfolgreich ein?

5 ml Lebermoosextrakt in 1 l Wasser lösen. Die Pflanzen zur Stärkung vor Pilzbefall vorbeugend und alle 10-14 Tage tropfnass besprühen. Bei bereits befallenen Pflanzen empfiehlt die Hobbythek das Besprühen mit einer bis zu 20% Lösung.

Beim Leitungswasser bindet das Lebermoosextrakt Kalzium und enthärtet dadurch das Wasser. Dieses Wasser bekommt auch allen anderen Pflanzen, die weiches Wasser lieben, sehr gut.

Anwendungsbeispiele: der natürliche Schutz für Ihre Pflanzen

  • Echter und Falscher Mehltau an Obst, Gemüse und Zierpflanzen
  • Grauschimmelfäule an Erdbeeren, Weinrebe, Paprika, Tomaten, Salat, Blumen
  • Rostkrankheiten an Rosen, Obstgehölzen und Zierpflanzen
  • Sternrußtau an Rosen
  • Schorfkrankheiten bei Apfel- und Birnbäumen
  • Kräuselkrankheiten an Pfirsichbäumen
  • Weiß- und Rotfleckenkrankheit an Erdbeeren

Zu beachten bei der Anwendung ist:

  • Lebermoosextrakt muss vorbeugend gespritzt werden. Das ergibt sich aus der Wirkungsweise. Pflanzen reagieren nach einer Behandlung mit Lebermoosextrakt mit verstärkter Enzymaktivität. Dadurch stärken sie sich gegen angreifende Schadpilze.
  • Nicht bei Regenwetter spritzen. Das Spritzmittel wird sonst wieder abgewaschen. Das gilt nicht nur für den Moosextrakt, sondern für alle Spritzmittel. Bei Regenperioden muss daher entsprechend häufiger gespritzt werden.
  • Das Spritzen von Zierpflanzen als auch von oberirdischen Teilen von Wurzel- oder Knollengemüse ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Obstpflanzen, deren Früchte roh verzehrt werden (z.B. Erdbeeren) müssen Sie  vor dem Verzehr waschen.
  • Lebermoosextrakt ist nicht für die innerliche Einnahme geeignet.

Lebermoosextrakt im Haushalt

Auch im Haushalt können Sie Lebermoosextrakt einsetzen und zwar überall dort, wo sich Schimmel gebildet hat. 10 ml Lebermoos ins Wischwasser geben. Damit die befallenen Flächen behandeln oder mit Wasser verdünnt (5-20%) direkt aufsprühen.

Pferdefreunde schwören auf Lebermoosextrakt

Lebermoosextrakt auch für Pferde
Lebermoosextrakt auch für Pferde

Pilzerkrankungen beim Pferd sind mit den klassischen Mitteln, die vom Tierarzt verordnet werden, oftmals nur langwierig zu behandeln. Sie treten dabei gerade in großen Beständen von Schulpferden auf. Hier werden  das gleiche Putzzeug oder die gleichen Sättel für unterschiedliche Pferde verwendet. Dadurch treten Reinfektionen immer wieder auf.

In vielen Reiterforen lobt man immer öfter die für die Tiere völlig unbedenkliche Behandlung mit Lebermoosextrakt. 10-20 ml Lebermoosextrakt mit 100 ml Wasser mischen. Damit betroffene Stellen besprühen oder betupfen. Schon nach wenigen Behandlungen tritt eine Besserung ein. Wer einmal gute Erfahrung mit diesem Mittel gemacht hat, will es in der Stallapotheke nicht mehr missen.

Registrierung: Der Lebermoosextrakt ist bei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft als Pflanzenstärkungsmittel unter der Nr. LS 005102-00-00 registriert.

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