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Kalte Füße. Warum frieren Frauenfüße so oft?

Vier von fünf Frauen haben häufig kalte Füße – das zumindest ist das Ergebnis einer entsprechenden Studie. Forscher haben gezeigt, dass an Wintertagen die Fußtemperatur von Frauen mehr als zehn Grad unter der normalen Körpertemperatur liegen kann. Ein Grund, warum Frauen stärker frieren müssen als Männer, liegt im Muskel-Fett-Verhältnis.

Frieren ist eine normale Reaktion des Körpers bei niedrigen Temperaturen. Wenn die Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt sind, verengen sich die Gefäße in den vom Herzen entfernten Körperregionen – so auch in den Füßen. Angefangen von den Zehen kriecht die Kälte bis in die Beine. Reflexartig werden auch die Durchblutung und die Temperatur der Nasen-Rachen-Schleimhaut reduziert, was wiederum die Abwehrreaktion mindert. Die Schleimhäute wärmen die Luft schlechter an und befeuchten sie weniger. Im Blut befindliche Abwehrstoffe können nicht mehr an den Ort gelangen, an dem man sie am meisten braucht. Dann haben Erkältungsviren leichtes Spiel.

Warum frieren Männer weniger?

Bei der Erzeugung von Körperwärme ist der Mann deutlich im Vorteil, denn er besteht, gemessen am Gesamtgewicht, zu 40 Prozent aus Muskeln. Wenn die Muskeln arbeiten, brauchen sie dafür natürlich Energie, von denen ein Teil in die tatsächliche Arbeit investiert wird, der Rest aber bis zu 80 Prozent als Wärme freigesetzt wird, die dann im Körper verteilt werden kann. Daher hält der Mann auch bei Kälte seine Körpertemperatur gleichmäßig bis in die Fingerspitzen und Füße, denn er produziert ja genug davon.

Bei der Frau beträgt der Muskelanteil nur 23 Prozent, und damit kann sie natürlich weniger Wärme produzieren. Dazu kommt noch ihr höherer Wärmeverlust, was an ihrer geringeren Masse liegt. Das Verhältnis zwischen ihrer Körperoberfläche und ihrer Masse ist ungünstiger als beim Mann, dadurch verliert sie mehr Wärme als er und sie kühlt schneller aus. Da die Frau weniger Wärme herstellt, muss sie die Wärme möglichst gut verteilen. Sie konzentriert daher die Wärme auf den Körperkern. Wichtige Organe wie Gehirn, Brust- und Bauchorgane werden zuerst versorgt. Diese Organe brauchen, damit sie funktionieren 37°C. Um diese Temperatur zu halten, reicht häufig die Wärme für weniger wichtige Körperteile wie Hände, Nase und Füße nicht mehr aus, und sie kühlen ab. Hier kann die Temperatur, besonders in den Zehen, dann bis auf 8°C absinken.

Auch der Wärmetransport funktioniert bei der Frau anders als beim Mann. Da sie den Körperkern warmhalten muss, verengen sich bei Kälte die Blutgefäße in den Füßen schneller und wo kein Blut ist, ist auch keine Wärme.

Kalte Füße – was hilft?

Bei eiskalten Füßen hilft ein Fußbad mit ansteigender Temperatur. Begonnen wird bei einer Wassertemperatur, die man weder als kalt noch als warm empfindet. Im Weiteren wird langsam warmes bzw. heißes Wasser zugefüllt. Dauer: ca. 20 Minuten.

Regelmäßige Wechselgüsse nach Pfarrer Kneipp trainieren die Blutgefäße zu einer schnellen und damit optimalen Reaktion auf Kältereize. Das Prinzip lautet: 50 Sekunden lang warm baden, damit sich die Blutgefäße weiten. Danach 5 Sekunden in sehr kaltes Wasser tauchen. Vor Schreck ziehen sich die Gefäße zusammen. Mehrmals wechseln!

Massieren Sie Ihre Füße und machen Sie regelmäßige Zehengymnastik, um die Durchblutung zu fördern.