Essen & Gesundheit

Probleme mit der Verdauung?

Wer kennt sie nicht, die Probleme mit der Verdauung! Besonders in westlichen Ländern treten diese immer häufiger auf. Schuld sind oft ungesunde, einseitige Ernährung, zu häufiger Antibiotika Gebrauch und zu wenig Bewegung. Eine vernünftige, ballaststoffreiche Ernährung und eine sanfte Darmpflege – von innen und außen – könnten viele unangenehme Darmbeschwerden beheben.

Wie wirken sich Ballaststoffe auf die Verdauung aus?

Man unterscheidet zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen. Unlösliche Ballaststoffe sind in Hülsenfrüchten und Getreide enthalten. Man nennt sie auch Füllstoffe. Sie erhöhen das Volumen des Stuhls. Der Darm wird angeregt und die Verdauung beschleunigt.

Lösliche Ballaststoffe befinden sich in Obst und Gemüse. Sie quellen in Verbindung mit Flüssigkeiten. Daher der Name Quellstoffe. Sie sorgen für ein Sättigungsgefühl. Ebenso regen sie die Verdauung an. Der Stuhl wird weicher und kann besser ausgeschieden werden.

Alle ballaststoffreichen Nahrungsmittel erfordern ein gründliches und längeres Kauen. Das führt zu einer vermehrten Absonderung von Speichel. Dieser wirkt durch seine alkalische Wirkung der Karies Entstehung entgegen. Außerdem führt Speichel zu einer intensiven Vorverdauung.

für eine gesunde Verdauung
Ballaststoffreiches Obst und Gemüse

Der ballastreiche Speisebrei verweilt sehr lange im Magen. Die Folge ist, dass mehr Magensaft produziert wird. Vor allen Dingen der Sättigungseffekt hält länger an. Die Quelleigenschaften der Ballaststoffe binden bei der Verdauung relativ viel Wasser. Dadurch vergrößert sich das gesamte Volumen des Speisebreis und bewirkt eine verstärkte Sekretion von Verdauungssäften. Außerdem wird die Darmperistaltik angeregt. Die Darmpassagezeit verkürzt sich insgesamt und der Druck auf die Darmwand verringert sich. Besonders der Weg durch den Dickdarm sollte nicht zu lange dauern, weil sich hier leicht eine Verstopfung bildet. Je höher das Stuhlgewicht, umso kürzer ist die Passagezeit durch den Darm.

Darmbakterien zersetzen einen Teil der Ballaststoffe im Dickdarm.

Das ist ein weiterer wünschenswerter Effekt, denn dabei vermehren sich die Darmbakterien, was eine verstärkte Aktivität zur Folge hat. Bis zur Hälfte des Stuhlgewichtes kann so aus Darmbakterien bestehen. Die Quellstoffe binden nicht nur Schadstoffe wie Schwermetalle und Pestizide aus der Nahrung. Sie binden ebenso Abbauprodukte, die im Darm selbst entstehen. So haben die Abbauprodukte von Gallensäuren im Dickdarm vermutlich eine kanzerogene Wirkung. Dieser Abbau verzögert sich, wenn die Säuren in Gelstrukturen eingebunden sind bzw. dadurch mit dem Stuhl einfach ausgeschieden werden. Die Gallensäuren werden zum Fettabbau im Dünndarm benötigt, doch ein Teil gelangt immer mit in den Dickdarm. Die Mediziner diskutieren deshalb, ob eine ausreichend ballaststoffreiche Nahrung die Entstehung von Darmkrebs verhindern kann. Voluminöser und wasserhaltiger Stuhl fördert eine feuchtere Darmschleimhaut und somit auch ein besseres Gedeihen der Darmbakterien. Der weichere Stuhl verhindert eine Hämorrhoiden Bildung. Außerdem erzielt eine ballaststoffreiche Kost generell eine bessere Durchblutung und erhöhte Widerstandskraft aller Verdauungsorgane.

Wie viele Ballaststoffe sind täglich notwendig?

Vollwert Ernährung, gute Verdauung
Vollkornbrot, eine Ballaststoff Quelle
Darm und Po, Jean Pütz
Darm & Po, das Hobbythek Buch von Jean Pütz

Nehmen Sie 30-40 g Ballaststoffe täglich zu sich. Davon sollten mindestens die Hälfte aus Vollkornprodukten stammen, der Rest aus frischem Obst und Gemüse. Zwar werden in einer ballaststoffreichen Ernährung auch die Mineralstoffe Calcium und Magnesium sowie die Spurenelemente Eisen und Zink verstärkt in die Schleimstoffe eingebunden und können daher vom Körper nicht voll verwertet werden. Diese Erkenntnis darf jedoch nicht dazu führen, auf Ballaststoffe zu verzichten. Vollkornprodukte enthalten im Schalenanteil genügend Mineralstoffe und Spurenelemente, um den Körper ausreichend zu versorgen.

Aus Darm & Po von Jean Pütz, Christine Niklas, Ellen Norten